Mit einer kleinen Hoffnung gingen die Besucher der Veranstaltung der BI am vergangenen Montagmorgen nach Hause: Der Verkehrsberichterstatter der CDU/CSU-Fraktion im Berliner Bundestag, Felix Schreiner, sah es nicht als aussichtslos an, dass eine Kirchheimer Umgehungsstraße der B 27 in den Verkehrswegeplan 2030 aufgenommen wird. Nach einer Ortsbesichtigung sprach Schreiner, der im gesamten Bundesgebiet die Antragsprojekte besichtigt, auch davon, dass Kirchheim mit großer Dringlichkeit berücksichtigt werden sollte. Unterstützung bräuchte die Gemeinde jedoch vom Land Baden-Württemberg, das letztlich den Antrag stellen muss. Die örtlichen Abgeordneten im Bundestag, Fabian Gramling, und im Landtag, Tobias Vogt, sicherten dem Projekt ihre Unterstützung zu.
Auch wenn Kirchheim am Rande des Landkreises, der Region und des Regierungsbezirks liegt, schöpfen die BI-Mitglieder aus der „vergessenen Gemeinde“ etwas Hoffnung. Bürgermeister Uwe Seibold, der wie viele der Teilnehmer die zunehmende Verkehrslast beklagte, wird sich trotz seiner vielen negativen Erlebnisse mit den Behörden weiter für die Umgehung einsetzen. Fakten sind: Täglich über 20 000 Fahrzeuge, darunter über 2 000 Schwer-LKW, trennen den Ort, gefährden Fußgänger und Radfahrer und belasten die Gesundheit der Anwohner. Über die Hälfte der Fahrzeuge sind reiner Durchgangsverkehr ohne Bezug zu Kirchheim.„Kann es sein, dass Tiere, die häufig vor Ort, aber auch in der ganzen Gegend vorkommen, wichtiger sind als die Gesundheit der Menschen, die an der Bundesstraße wohnen?“ fragte nicht nur einer der Teilnehmer. Die ungebremste Ausweisung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten in den Nachbargemeinden und im Hinterland, aber auch in Kirchheim, schaffen immer mehr Verkehr. Die versprochene Verkehrswende geht in der Realität leider in die Gegenrichtung, auch weil die Infrastruktur von Bahn und Straßen in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt wurde. Eine sofortige Lösung der Verkehrsprobleme erwartet die BI nicht. Mit ihrer Arbeit will sie jedoch die zuständigen Politikerinnen/Politiker und Behörden immer wieder mit den Belastungen für die Menschen in Kirchheim konfrontieren und sie motivieren für unsere Interessen aktiv zu werden.
