Kirchheim braucht eine Umgehungsstraße für die B 27. Das haben die vier Wahlkreiskandidaten Fabian Gramling (CDU), Marcel Distl (FDP), Thomas Utz (SPD) und Lars Schweizer (Grüne) bei ihren Vor-Ort-Terminen an der Posthörnle-Kreuzung mit der Bürgerinitiative B 27 raus aus Kirchheim bestätigt. Der Lärm und die Luftbelastung durch den weiter zunehmenden Verkehr und die vielen LKWs sind nach einhelliger Meinung nicht mehr zumutbar. Zahlreiche Mitglieder der BI waren zu den vier abendlichen Terminen um 17 Uhr gekommen, um ihre persönliche Betroffenheit den Kandidaten klar zu machen. Zeitweise mussten die Gespräche sogar unterbrochen werden, da der Verkehrslärm alles übertönte. Die Vertreter der BI berichteten von den nunmehr über 20 000 Fahrzeugen am Tag und dem hohen Schwerlasteranteil, der bereits morgens um 5 Uhr beginnt: „Der Ort ist durch die Bundestraße in zwei Teile geteilt“, war die einhellige Meinung. Sogar am Wochenende ist durch den Ausflugsverkehr nach Tripsdrill und ins Zabergäu sehr viel Verkehr. Trotz mehrerer Fußgängerampeln ist für viele Kindergarten- und Schulkinder die Querung immer ein gefährliches Abenteuer. Die kurzen Grünphasen sind für Ältere ein Problem. Das aufgrund des Lärmaktionsplans auf der Ortsdurchfahrt eingeführte Tempo 30 hat zwar für eine gewisse Entlastung gesorgt, die aber durch die weiter steigenden Verkehrsmenge konterkariert wird. Dies wird durch die gemeinsam mit der Gemeinde und der Firma Bosch durchgeführten Messungen der Luftbelastungen und der Fahrzeuge dokumentiert.
„Es muss was für Kirchheim passieren“, bestätigten alle vier Kandidaten. Jeder will im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beitragen, sei es durch die Verbesserung der Einstufung im Bundesverkehrswegeplan, Anfragen im Land- und Bundestag und bei der Straßenverkehrsbehörde sowie die Generierung von Finanzmitteln für weitere Planungen der westlich vom Ort geplanten Umgehung. Allen ist auch klar, dass durch zwei lange Tunnels die Beeinträchtigungen durch Landschaftsverbrauch und Lärm weitestgehend minimiert werden können. So regte Fabian Gramling an, dass die Gemeinde in den Grunderwerb einsteigen sollte, Marcel Distl will eine Anfrage über den Stand der Dinge im Landtag veranlassen, Thomas Utz möchte beim Landratsamt für die schnelle Umsetzung einer Grüne Welle sorgen und Lars Schweizer sieht schon jetzt den Zeitpunkt für Gespräche mit den Naturschutzverbänden. Kurzfristige Lösungen konnte und wollte niemand versprechen, aber das Thema wird auf jeden Fall in der politischen Diskussion sein. Weitere Gespräche gemeinsam mit der Gemeinde, mit dem Landesverkehrsminister und verschiedensten Verbänden sollen dafür sorgen, dass die dringend notwendige Umgehung so bald wie möglich begonnen wird.