In der Sitzung am vergangenen Freitag beschäftigte sich die BI auch mit einer möglicherweise bald anstehenden Zusatzbelastung auf der Bundesstraße.
Noch mehr Schwerlastverkehr würde auf der Kirchheimer Ortsdurchfahrt der B 27 fahren, wenn der Antrag der EnBW auf Genehmigung der Klärschlammverbrennung auf dem Walheimer Kraftwerksgelände erfolgreich ist. Bis zu werktäglich 120 LKW-Fahrten zur Anlieferung des zu 80% aus Wasser bestehenden Klärschlamms aus den Regionen Heilbronn-Franken und Ostalb sind vorgesehen – natürlich gibt es dann ebensoviele Rückfahrten. Während in Kirchheim direkt vor Ort der Klärschlamm mit Solartrocknung auf wenige Prozent Wasseranteil und damit der Transportaufwand maximal reduziert wird, will das Unternehmen den Schlamm aus durchschnittlich 100 Kilometer Entfernung herankarren. Und nicht nur das: Das Restabwasser aus der Anlage, das hochgiftige sogenannte Brüdenwasser, muss zur Endbehandlung in die Kläranlagen nach Heilbronn oder Bietigheim gefahren werden. Das wären täglich zusätzliche 15 Hin- und gleichviele Rückfahrten. Und die gewünschten Fahrtstrecken der EnBW gehen immer durch Kirchheim!
Dieser Mehrverkehr würde laut EnBW gar nicht auffallen. Der angeführte prozentuale Vergleich dieser Fahrten mit dem Gesamtverkehrsaufkommen (also auch Radfahrer, Motorräder, PKW) führt zu einer Irreführung, da in Kirchheim der Schwerlastverkehr auf der Bundesstraße bereits weit überdurchschnittlich ist. Zu wünschen wäre jedem Verantwortlichen, dass er sich mehrere Tage und Nächte direkt an der Bundesstraße aufhalten muss, um die reale Belastung zu erleben. Nicht zu vergessen ist auch die Tallage von Kirchheim, so dass die LKW in jede Richtung eine Steigung von 8 oder 9 Prozent rauf und runter mit entsprechenden Emmissionen fahren müssten.
Mit Nachhaltigkeit hat das Projekt in Walheim daher wenig zu tun und für Kirchheim sind wieder mal nur Nachteile zu befürchten. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage: Buergerimneckartal.de.